
Airbus Aktie: Neue Deals, neue Sorgen?
26.05.2025 | 01:16
Volle Auftragsbücher bei Airbus: Der europäische Luftfahrtgigant vermeldet milliardenschwere Flugzeugbestellungen und eine strategische Partnerschaft. Doch hinter den Kulissen sorgen ein Management-Umbau und kritische Marktindikatoren für Stirnrunzeln. Steuert der Konzern auf einen unruhigen Flug zu, oder sind die aktuellen Turbulenzen nur von kurzer Dauer?
Auftragsregen aus Ägypten und den Emiraten
Für positive Schlagzeilen sorgte Airbus zuletzt mit einem bedeutenden Deal aus Ägypten. EgyptAir hat sich für den Kauf von zehn Airbus A350-900 entschieden, wie am vergangenen Freitag nach einem Besuch ägyptischer Vertreter in Toulouse bekannt gegeben wurde. Diese modernen Langstreckenflugzeuge mit je 340 Sitzplätzen sollen die Flotte der Fluggesellschaft erweitern und unterstreichen die anhaltende Nachfrage nach Airbus' Großraumjets.
Kaum war diese Tinte trocken, folgte am Sonntag die nächste Erfolgsmeldung: Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Airbus besiegelten eine Vereinbarung zur Stärkung der lokalen Luftfahrtindustrie in den VAE. Diese Kooperation zielt darauf ab, Zulieferer vor Ort zu entwickeln, Know-how zu transferieren und emiratische Unternehmen tiefer in die globale Wertschöpfungskette von Airbus zu integrieren – ein strategischer Schritt zur Erweiterung der globalen Fertigungs- und Lieferbasis.
Interne Weichenstellung: Sparkurs statt Innovationsfeuerwerk?
Weniger euphorisch wird hingegen eine interne Management-Reorganisation aufgenommen. Remi Maillard, zuvor Chef von Airbus Indien und Südasien, übernimmt neu die Leitung des Technologiebereichs und verantwortet gleichzeitig das Engineering der Verkehrsflugzeugsparte. Brisant an dieser Personalie: Berichten zufolge könnte diese Neuaufstellung mit der Abschaffung der Position des Chief Technology Officers (CTO) einhergehen. An den Märkten wird dies als mögliches Indiz dafür interpretiert, dass Airbus im Rahmen einer breiteren Sparstrategie den Fokus auf Forschung und Entwicklung (F&E) zurückfahren könnte.
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Doch was bedeutet das konkret für die Innovationskraft des Unternehmens? Ein geringerer F&E-Fokus könnte langfristig die Wettbewerbsfähigkeit gefährden, auch wenn kurzfristig Kosten gespart werden. Die Aktie von Airbus geriet am vergangenen Freitag unter Druck und schloss bei 156,70 Euro. Dieser Rückgang erfolgte bei erhöhtem Handelsvolumen, was an den Märkten oft als Warnsignal gilt. Technische Analysten sehen die kurzfristige Lage ebenfalls kritisch: Bereits am Mittwoch, dem 21. Mai, wurde ein Verkaufssignal von einem Pivot-Top-Punkt gemeldet, und auch der MACD-Indikator sendet derzeit ein Verkaufssignal. Einige Beobachter stuften ihre Empfehlung daraufhin von „Halten/Akkumulieren“ auf „Verkaufen“ herab.
Wettbewerbsumfeld und juristische Störfeuer
Positive Nachrichten für Airbus kommen indes aus Japan. Japan Airlines mustert ihre erste Boeing 777-300ER aus und setzt bei der Erneuerung ihrer Langstreckenflotte künftig verstärkt auf den Airbus A350-1000. Dieser Strategiewechsel eines wichtigen internationalen Carriers zeigt die starke Position von Airbus im lukrativen Segment der Großraumflugzeuge und ist ein direkter Schlag für den US-Konkurrenten Boeing.
Allerdings gibt es auch juristische Nebengeräusche. Am Sonntag wurde bekannt, dass eine Flugbegleiterin von United Airlines eine Klage in Höhe von 30 Millionen US-Dollar gegen Airbus eingereicht hat. Auch wenn die genauen Hintergründe und potenziellen finanziellen Auswirkungen solcher Klagen oft erst mit der Zeit klar werden, stellen sie doch ein operatives und reputatives Risiko für jeden großen Hersteller dar.
Die Gemengelage bei Airbus ist also komplex: Einerseits stützen neue Aufträge und strategische Partnerschaften das Geschäft. Andererseits werfen der interne Umbau und die Reaktion des Marktes Fragen auf. Es dürfte spannend werden zu beobachten, ob Kostensenkungsmaßnahmen die Innovationskraft beeinträchtigen und wie sich Airbus im scharfen Wettbewerb weiter behaupten kann.
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