Boeing steht gleich vor zwei schwerwiegenden Herausforderungen: Während der Luftfahrtkonzern einen milliardenschweren Vergleich im Zusammenhang mit den tödlichen 737-MAX-Abstürzen aushandelt, verliert er einen lukrativen Auftrag an den Erzrivalen Airbus. Wie stark wird diese Doppelbelastung den angeschlagenen Flugzeugbauer treffen?

Milliarden-Deal mit der US-Justiz

Boeing hat eine vorläufige Einigung mit dem US-Justizministerium erzielt, die den jahrelangen Rechtsstreit um die beiden verheerenden 737-MAX-Abstürze beenden soll. Der Konzern muss über 1,1 Milliarden Dollar zahlen – darunter Strafen, Entschädigungen für Angehörige der Opfer und Mittel für verbesserte Sicherheitsmaßnahmen. Der Deal hat jedoch einen bitteren Beigeschmack: Boeing muss sich schuldig bekennen, die Aufsichtsbehörden behindert zu haben. Ob der Vergleich in Kraft tritt, entscheidet nun ein Bundesrichter.

Qatar Airways setzt auf Airbus

Parallel zum Justizdeal kommt ein weiterer Rückschlag: Qatar Airways hat sich offenbar gegen Boeing und für Flugzeuge des Konkurrenten Airbus entschieden. Der Verlust eines solchen Großauftrags an den Hauptkonkurrenten trifft Boeing in einer ohnehin angespannten Phase.

Leichtes Aufatmen bei den Quartalszahlen

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Immerhin konnte Boeing zuletzt mit seinen Quartalszahlen etwas positiver überraschen. Der Verlust pro Aktie lag mit 0,49 US-Dollar unter den Erwartungen der Analysten. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 17,7 Prozent auf 19,5 Milliarden Dollar, verfehlte aber knapp die Prognosen.

Analysten bleiben gespalten

Die Marktbeobachter sind in ihrer Einschätzung geteilt: Während Wells Fargo mit einem "Underweight"-Rating weiter skeptisch bleibt, sieht Cowen weiterhin Kaufpotential. Der durchschnittliche Kursziel liegt aktuell bei 204,35 US-Dollar.

Mit dem Justizdeal könnte Boeing einen Schlussstrich unter eines der dunkelsten Kapitel seiner Geschichte ziehen. Doch der gleichzeitige Verlust des Qatar-Auftrags zeigt: Der Weg zurück an die Spitze bleibt steinig.

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