Nach Monaten der Krisen und Rückschläge könnte sich endlich Licht am Horizont für den angeschlagenen Flugzeugbauer zeigen. Gleich zwei positive Signale geben Anlegern Grund zur Hoffnung: Die geplante Steigerung der 737-MAX-Produktion und die baldige Wiederaufnahme von Lieferungen nach China. Doch kann Boeing das Vertrauen wirklich zurückgewinnen?

Produktion soll deutlich steigen

Boeing plant einen deutlichen Schub bei der Produktion seines Bestsellers 737 MAX. Nach der aktuellen Stabilisierung bei 38 Flugzeugen monatlich will der Konzern die Auslieferungen zunächst auf 42 und bis Anfang 2026 sogar auf 47 Maschinen pro Monat erhöhen. Diese ambitionierten Ziele setzen allerdings grünes Licht der US-Luftfahrtbehörde FAA voraus – kein Selbstländer nach den Sicherheitsproblemen der jüngeren Vergangenheit.

Doch CEO Kelly Ortberg zeigt sich zuversichtlich: Die FAA habe bereits eine Produktionserhöhung bei der 787 Dreamliner von fünf auf sieben Einheiten genehmigt. Ein ähnlicher Prozess wird nun für die 737 MAX erwartet. Unterstützt wird Boeings Antrag durch eine 30-prozentige Reduktion von Produktionsmängeln – ein wichtiger Schritt zur Wiederherstellung des Kundenvertrauens.

China öffnet seine Tore wieder

Besonders ermutigend: Nach monatelangem Lieferstopp aufgrund politischer Spannungen wird Boeing im kommenden Monat wieder Flugzeuge an chinesische Airlines ausliefern. Der Zugang zu diesem Schlüsselmarkt ist für den Konzern existenziell. Die Wiederaufnahme der Geschäfte signalisiert nicht nur eine Entspannung der Handelsbeziehungen, sondern könnte Boeings Finanzen spürbar entlasten.

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Finanzielle Erholung in Sicht?

Die Kombination aus höheren Produktionsraten und dem Wiedereinstieg in den chinesischen Markt könnte Boeings Cashflow deutlich verbessern. Nach einem Abfluss von 2,3 Milliarden Dollar im ersten Quartal rechnet das Unternehmen damit, in der zweiten Jahreshälfte wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Analysten sehen insbesondere in der 737-MAX-Produktionssteigerung ein Umsatzpotenzial von bis zu 24 Prozent.

Parallel strafft Boeing seine Unternehmensstruktur: Der Verkauf von Teilen der Digital Aviation Solutions für 10,55 Milliarden Dollar an Thoma Bravo soll bis Jahresende abgeschlossen sein. Zudem investiert der Konzern 17,5 Millionen kanadische Dollar in nachhaltige Flugkraftstoffe – ein Zeichen für die strategische Ausrichtung auf umweltfreundlichere Technologien.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob Boeing den eingeschlagenen Erholungskurs tatsächlich halten kann. Die jüngsten Entwicklungen deuten zumindest auf eine mögliche Trendwende hin – doch die Herausforderungen in Qualitätskontrolle und Regulierung bleiben enorm. Für Anleger bleibt es ein Balanceakt zwischen verhaltenem Optimismus und anhaltender Vorsicht.

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