
Boeing Aktie: Zwischen Sicherheitskrise und Rekordaufträgen
20.05.2025 | 10:12
Der US-Flugzeugbauer Boeing steckt in einem entscheidenden Moment. Während das Unternehmen mit massiven Sicherheitsproblemen und behördlichen Auflagen kämpft, versucht es gleichzeitig, die Produktion hochzufahren – und hat gerade einen der größten Aufträge der Luftfahrtgeschichte eingefahren. Kann der Konzern diesen Spagat meistern?
Sicherheit unter scharfer Beobachtung
Boeing steht weiter unter strenger Aufsicht der US-Luftfahrtbehörde FAA. Nach den jüngsten Sicherheitspannen hat die Behörde dem Konzern die Selbstzertifizierung für die 737- und 787-Modelle entzogen. Nun muss Boeing sechs strenge Leistungskriterien erfüllen, darunter Mitarbeiterqualifikationen und Lieferantenengpässe. Der Druck ist enorm: Noch immer gibt es Probleme bei Zulieferern wie Spirit AeroSystems, die kritische Bauteile liefern.
Parallel verhandelt Boeing mit der Ingenieursgewerkschaft SPEEA über ein neues Sicherheitsmeldesystem – doch die Gespräche stocken. "Die Transparenz bleibt ein wunder Punkt", heißt es aus Verhandlungskreisen. Der Konzern will diesen Monat seinen vierten jährlichen Sicherheitsbericht vorlegen, den ersten seit Ausbruch der jüngsten Krisen.
Produktion im Spannungsfeld
Trotz der Herausforderungen arbeitet Boeing an einer Produktionssteigerung:
- Militärflugzeuge: Beim F-15EX-Kampfjetprogramm für die US-Luftwaffe will Boeing bis Ende 2026 zwei Maschinen pro Monat ausliefern. Die Fabrikeffizienz soll bereits verbessert sein.
- Zivilflugzeuge: Die 737-MAX-Produktion soll von aktuell 32 auf 38 Maschinen monatlich steigen, mit Perspektive auf 42 bis Jahresende – vorausgesetzt, die FAA gibt grünes Licht. Auch die 787-Fertigung wird hochgefahren.
Doch die Lieferkettenprobleme der gesamten Branche könnten diese Pläne durchkreuzen. Airbus kämpft mit ähnlichen Herausforderungen.
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Lichtblick: Rekordauftrag aus Katar
Inmitten der Turbulenzen kam vergangene Woche überraschend gute Nachricht: Qatar Airways orderte bis zu 210 Großraumflugzeuge im Wert von schätzungsweise 50 Milliarden Dollar – der größte Einzelauftrag in Boeings Geschichte. Das Paket umfasst 130 Dreamliner und 30 777-9, plus Optionen für 50 weitere Jets.
Doch selbst dieser Erfolg wird überschattet: Das US-Justizministerium erwägt einen Deal, um Betrugsvorwürfe im Zusammenhang mit den 737-MAX-Abstürzen beizulegen – ein Schritt, der bei Angehörigen der Opfer auf scharfe Kritik stößt.
Die entscheidende Frage
Kann Boeing gleichzeitig die Sicherheitsstandards verbessern, die Produktion steigern und die Lieferketten stabilisieren? Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der Konzern die Kurve kriegt – oder ob die Krisen weiter eskalieren. Die Märkte beobachten vor allem die FAA-Bewertungen und den anstehenden Sicherheitsbericht genau. Bei einem aktuellen Kurs von rund 182 Euro bleibt die Aktie zwar deutlich über ihren Jahrestiefs, hat aber seit dem 52-Wochen-Hoch im Mai bereits etwas an Höhe verloren.
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