BP steht an mehreren Fronten vor entscheidenden Weichenstellungen – während das Unternehmen einerseits seine Präsenz im asiatischen LNG-Markt ausbaut, drohen gleichzeitig Rückschläge bei Wasserstoffprojekten und mögliche Verkäufe von Kerngeschäften. Wie findet der Energieriese den richtigen Kurs zwischen Wachstum und Restrukturierung?

Langfristiger LNG-Deal mit China

BP hat einen bedeutenden Langfristvertrag über die Lieferung von Flüssigerdgas (LNG) mit Chinas Zhejiang Energy abgeschlossen. Das Abkommen sieht vor, dass BP jährlich bis zu eine Million Tonnen LNG aus seinem globalen Portfolio liefert – ein klarer Schachzug, um im lukrativen asiatischen Markt Fuß zu fassen. China bleibt der weltweit größte LNG-Importeur, und dieser Deal festigt BPs Position in der Region.

Wasserstoffprojekt in Großbritannien auf der Kippe

Gleichzeitig steht BPs Flaggschiff-Projekt H2Teesside in Großbritannien vor ungewisser Zukunft. Das 1,2-GW-Blue-Hydrogen-Vorhaben könnte drastisch verkleinert oder sogar ganz gestrichen werden. Die Gründe: mangelnde Abnahmegarantien und unklare staatliche Unterstützung. Ein herber Rückschlag für BPs Ambitionen im Wasserstoffsektor und für die britischen Klimaziele, die bis 2030 einen signifikanten Anteil an Wasserstoffproduktion vorsehen.

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Castrol-Verkauf könnte Milliarden bringen

Im Fokus steht auch BPs Schmierstofftochter Castrol, die offenbar mehrere Interessenten angelockt hat. Neben dem indischen Mischkonzern Reliance Industries haben auch die Investmentfirmen Apollo Global Management und Lone Star Funds ihr Interesse bekundet. Schätzungen zufolge könnte der Deal zwischen 8 und 10 Milliarden Dollar einbringen – eine willkommene Kapitalspritze für BP in unsicheren Zeiten.

Energiewende zwischen Chancen und Risiken

Während BP einerseits traditionelle Geschäftsfelder wie LNG ausbaut und andererseits in neue Technologien wie Wasserstoff investiert, zeigt sich die Herausforderung der Energiewende in Reinkultur. Die jüngsten Entwicklungen werfen die Frage auf: Kann BP den Spagat zwischen kurzfristiger Profitabilität und langfristiger Transformation meistern? Die Märkte werden die nächsten Schritte des Konzerns genau beobachten – insbesondere vor dem Hintergrund schwankender Ölpreise und ambitionierter Ausschüttungsziele an die Aktionäre.

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