
Marvell Technology Aktie: Marktaktualitäten bewertet
30.05.2025 | 00:22
Eigentlich ein Grund zum Feiern: Marvell Technology hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 die Erwartungen der Analysten übertroffen. Doch statt Jubelstürmen gab es nachbörslich eine kalte Dusche für die Aktie. Was steckt hinter diesem widersprüchlichen Signal und wie geht es für den Chip-Spezialisten weiter, der so stark vom KI-Boom profitiert?
Die Zahlen – Eigentlich ein Volltreffer
Schauen wir uns die Fakten an: Marvell lieferte für das erste Quartal, das Ende April 2025 endete, einen Umsatz von 1,895 Milliarden US-Dollar. Das ist nicht nur ein sattes Plus von 63 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, sondern lag auch leicht über den Prognosen von 1,88 Milliarden Dollar. Auch der bereinigte Gewinn pro Aktie konnte mit 0,62 US-Dollar die Erwartungen von 0,61 US-Dollar knapp übertreffen. Ein Zuwachs von beeindruckenden 158 Prozent gegenüber dem Vorjahr! Vor allem das Datacenter-Geschäft, angetrieben durch die unersättliche Nachfrage im Bereich Künstliche Intelligenz (KI), brummte mit einem Umsatz von 1,44 Milliarden Dollar – ein Plus von 76 Prozent. Dieses Segment macht mittlerweile drei Viertel des gesamten Konzernumsatzes aus.
Der Kursknick – Warum die Nervosität?
Trotz dieser eigentlich starken Vorstellung zeigten die Bären nach Börsenschluss prompt die Krallen: Die Marvell-Aktie tauchte im nachbörslichen Handel um 3,33 Prozent auf 61,61 US-Dollar ab. Wie passt das zusammen? Oft sind es allgemeine Marktsorgen oder diffuse Ängste vor einer Verlangsamung des zukünftigen Wachstums, die solche Reaktionen auslösen. Mit einem Beta von 1,82 gilt das Papier ohnehin als volatiler als der Gesamtmarkt. Der aktuelle Kurs liegt zudem spürbar unter dem 52-Wochen-Hoch von 127,48 Dollar. Hat der Markt hier vielleicht überreagiert?
Die Strategie – Volle Kraft auf KI und maßgeschneiderte Chips
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Denn das Management um CEO Matt Murphy gibt sich alles andere als pessimistisch. Für das laufende zweite Quartal wird ein Umsatz von rund 2,0 Milliarden US-Dollar (plus/minus fünf Prozent) und ein bereinigter Gewinn pro Aktie zwischen 0,62 und 0,72 US-Dollar in Aussicht gestellt. Das wäre ein erneuter Rekordumsatz. Murphy betonte, dass KI bereits jetzt den Großteil des Datacenter-Umsatzes ausmache und dieser Anteil in den kommenden Jahren weiter wachsen soll. Langfristig soll KI sogar den Hauptanteil am gesamten Firmenumsatz stellen.Um diese Entwicklung voranzutreiben, setzt Marvell verstärkt auf maßgeschneiderte KI-Chips ("Custom AI Silicon") und kündigte eine Partnerschaft mit dem Branchenprimus NVIDIA für deren NVLink Fusion Technologie an. Mehr Details zu dieser Zukunftsstrategie will Marvell auf einem speziellen Investorentag am 17. Juni präsentieren. Gleichzeitig demonstriert das Unternehmen Finanzstärke durch Aktienrückkäufe im Wert von 340 Millionen Dollar im abgelaufenen Quartal. Zudem soll der Verkauf des Automotive-Ethernet-Geschäfts an Infineon zusätzliche finanzielle Flexibilität bringen.
Lichtblicke und Problemzonen – Was tut sich abseits der KI?
Auch in anderen Bereichen gibt es Bewegung: Die Segmente Enterprise Networking und Carrier Infrastructure zeigten eine fortgesetzte Erholung und sollen im zweiten Quartal weiter einstellig wachsen. Das Consumer-Geschäft, das im ersten Quartal saisonbedingt einen Rückgang verzeichnete, soll im zweiten Quartal um etwa 50 Prozent zulegen, getrieben von der Gaming-Nachfrage. Lediglich im Bereich Automotive und Industrie zeigte sich ein leichter Rückgang, hier wird für das zweite Quartal mit einer stagnierenden Entwicklung gerechnet.
Gerüchteküche vs. Management-Zuversicht
Interessant waren auch Murphys Aussagen zu den wichtigen Custom-Chip-Programmen, insbesondere für einen großen Hyperscale-Kunden. Trotz immer wieder aufkommender Gerüchte aus asiatischen Lieferketten über mögliche Konkurrenz zeigte sich der CEO gelassen. Man sei der etablierte Lieferant für die aktuelle Generation dieser KI-XPUs und habe bereits Kapazitäten für die nächste 3-Nanometer-Generation gesichert, deren Produktion 2026 starten soll. Murphy rechnet mit weiter wachsenden Umsätzen bei diesem Kunden, auch wenn dieser strategisch möglicherweise mehrere Chip-Pfade ("multiple paths") verfolgt. Man stehe in enger Abstimmung und sei zuversichtlich. Ob diese Zuversicht die Anleger bald wieder besänftigen kann, dürfte spannend zu beobachten sein.
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