Der Softwareriese legte im Mai eine beeindruckende Rallye hin und nähert sich seinem Allzeithoch. Doch was steckt wirklich hinter dieser Kursexplosion und wie nachhaltig ist der aktuelle Höhenflug des Tech-Giganten?

Azure und KI als unaufhaltsame Wachstumsmotoren

Die jüngste Kursstärke, mit einem bemerkenswerten Anstieg von rund 16 Prozent allein im Mai – die beste Monatsperformance seit über drei Jahren –, speist sich vor allem aus dem neu entfachten Vertrauen in Microsofts Cloud-Sparte Azure. Die ungebrochen hohe Nachfrage nach Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) erweist sich hier als zentraler Treiber. So wuchs Azure im dritten Geschäftsquartal um beeindruckende 33 Prozent und übertraf damit die Markterwartungen deutlich. Bemerkenswert ist, dass auch Nicht-KI-Dienste wie Datenbanken und Speicherlösungen besser als prognostiziert abschnitten.

Die starken Quartalszahlen wurden von einem optimistischen Ausblick des Managements begleitet. Die führende Position im Cloud-Computing und insbesondere im KI-Segment, gestützt durch das robuste Wachstum von Azure, nährt die Fantasie der Anleger. Analysten prognostizieren für Azure in den kommenden Jahren ein signifikantes, KI-getriebenes Umsatzwachstum. Eine Schätzung geht davon aus, dass die KI-Umsätze von Azure von 4 Milliarden US-Dollar im Geschäftsjahr 2024 auf 24 Milliarden US-Dollar bis 2026 ansteigen könnten.

Finanzielle Stärke untermauert den Optimismus

Die finanzielle Verfassung des Unternehmens präsentiert sich aktuell grundsolide. Microsoft kann über die wichtigsten Finanzkennzahlen hinweg eine starke Performance vorweisen. Die Umsätze verzeichneten in den letzten zwölf Monaten ein beachtliches Wachstum von 14,1 Prozent. Auch die Quartalserlöse legten im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13,3 Prozent zu.

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Besonders hervorzuheben sind die Profitmargen, die deutlich über denen vieler anderer Unternehmen liegen. Das operative Ergebnis der letzten vier Quartale belief sich auf 122 Milliarden US-Dollar, was einer hohen operativen Marge von 45,2 Prozent entspricht. Die Nettogewinnmarge lag im selben Zeitraum ebenfalls bei beachtlichen 35,8 Prozent. Auch die Bilanz zeigt sich mit einer niedrigen Fremdkapitalquote (Debt-to-Equity Ratio) von 1,8 Prozent sehr stark. Flüssige Mittel machen mit einer Cash-to-Assets Ratio von 14,2 Prozent einen signifikanten Anteil der Bilanzsumme aus und unterstreichen die solide Liquiditätsausstattung. Für die kommenden drei Jahre wird ein durchschnittliches Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich erwartet, getrieben vor allem durch das starke Azure-Geschäft.

Analysten sehen weiteres Potenzial

Die Analystengemeinde zeigt sich entsprechend optimistisch für die weiteren Aussichten. Viele Experten empfehlen die Aktie zum Kauf, nur wenige haben eine neutrale Einstufung und Verkaufsempfehlungen gibt es derzeit keine. Einige Analystenhäuser sehen Microsoft als einen der großen Gewinner der aktuellen Berichtssaison im Big-Tech-Sektor. Insbesondere die Fähigkeit des Unternehmens, hochmargige KI-Dienste zu monetarisieren, wird als entscheidende Stärke angesehen. Eine Investmentbank erhöhte kürzlich ihr Kursziel auf 540 US-Dollar.

Trotz mancher Bedenken hinsichtlich einer im Vergleich zum Gesamtmarkt hohen Bewertung sehen viele Beobachter die Aktie auf dem aktuellen Niveau weiterhin als attraktive Chance. Das derzeitige Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) und Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bewegen sich im Rahmen der historischen Durchschnittswerte des Papiers. Es dürfte also spannend bleiben, ob der Tech-Riese seinen Erfolgslauf fortsetzen kann.

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