Bahnt sich beim österreichischen Zweirad-Giganten Pierer Mobility ein tiefgreifender Umbruch an? Eine milliardenschwere Finanzspritze des indischen Partners Bajaj und eine damit verknüpfte Call-Option könnten die Machtverhältnisse kippen. Steht Gründer Stefan Pierer vor dem Abschied und was bedeutet das für die Zukunft des Unternehmens?

Milliardenschwere Rettungsaktion als Vorbote?

Die jüngsten Entwicklungen bei Pierer Mobility lesen sich wie ein Finanzkrimi. Mehrere Tochtergesellschaften, darunter die Kernmarke KTM AG, mussten ein Sanierungsverfahren durchlaufen. Die Rettung kam maßgeblich aus Indien: Bajaj Auto International Holdings B.V. schnürte ein gewaltiges Finanzierungspaket.

  • Ein Darlehen von 450 Millionen Euro floss direkt an die KTM AG.
  • Weitere 150 Millionen Euro erhielt die Pierer Mobility AG.

Diese Summen, insgesamt bis zu 600 Millionen Euro, waren notwendig, um einen Sanierungsplan mit einer Gläubigerquote von 30% zu erfüllen, dessen Zahlungsfrist am 23. Mai 2025 endete. Die fristgerechte Erfüllung wurde durch Bajajs Engagement gesichert. Doch war dies mehr als nur ein freundschaftlicher Rettungsdienst?

Die brisante Option: Greift Bajaj nach der Kontrolle?

Parallel zur finanziellen Unterstützung wurde eine Vereinbarung mit potenziell weitreichenden Folgen getroffen. Die Pierer Industrie AG, die aktuell 50,1% an der Pierer Bajaj AG (Mehrheitsaktionärin von Pierer Mobility) hält, räumte Bajaj Auto International Holdings B.V. eine Call-Option ein. Diese Option gibt Bajaj das Recht, bis Ende Mai 2026 die Anteile der Pierer Industrie AG an der Pierer Bajaj AG zu erwerben.

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Ein solcher Schritt würde bedeuten, dass Bajaj die indirekte Kontrolle über Pierer Mobility erlangen könnte. Noch ist dieser Machtwechsel an regulatorische Freigaben gebunden, und bis dahin bleibt die bisherige Kontrollstruktur bestehen. Doch die Weichen für eine Übernahme scheinen gestellt. Die Anleger reagieren nervös und zugleich hoffnungsvoll, was sich in einer extrem hohen Volatilität der Aktie von über 113% und einem Kursplus von fast 57% in den letzten 30 Tagen zeigt. Am Freitag schloss das Papier bei 20,00 Euro.

Ära endet: Stefan Pierer tritt ab

Die strategischen und finanziellen Rochaden werden von einem bedeutenden personellen Wechsel begleitet. Stefan Pierer, Namensgeber und langjähriger Lenker, wird nach Abschluss des Sanierungsverfahrens im Juni 2025 aus dem Vorstand der Pierer Mobility AG ausscheiden. Als neues Vorstandsmitglied rückt Verena Schneglberger-Grossmann nach, die seit November 2015 im Konzern tätig ist und CEO Gottfried Neumeister zur Seite stehen wird.

Die Kombination aus erfolgreicher, aber Bajaj-dominierter Sanierung, der eingeräumten Call-Option und dem Abgang des Patriarchen deutet auf eine Zeitenwende hin. Wird Bajaj die Option ziehen und damit ein neues Kapitel für den Zweiradhersteller aufschlagen? Die kommenden Monate bis Mai 2026 dürften für Pierer Mobility und seine Aktionäre außerordentlich spannend werden.

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