
Pierer Mobility Aktie: Machtwechsel nach Rettungspaket?
23.05.2025 | 02:16
Rettung in letzter Minute – doch zu welchem Preis? Während eine massive Finanzspritze die Tochtergesellschaften der KTM AG vor dem drohenden Aus bewahrt, bahnt sich im Hintergrund ein möglicher Machtwechsel bei Pierer Mobility an. Steht der österreichische Zweiradkonzern vor einer Übernahme durch den indischen Partner Bajaj Auto?
Rettungsanker für KTM: Bajaj springt ein
Heute, am 23. Mai 2025, läuft die entscheidende Frist ab: Bis dahin mussten die Sanierungspläne für die Tochtergesellschaften KTM AG, KTM Components GmbH und KTM Forschungs- & Entwicklungs GmbH erfüllt sein. Jüngsten Meldungen zufolge ist dies gelungen. Die Finanzierung der notwendigen Quoten, die sich auf rund 525 bis 600 Millionen Euro belaufen, konnte Pierer Mobility sicherstellen – ein überlebenswichtiger Schritt zur Abwendung eines Konkurses.Den Löwenanteil dieser Summe stemmt dabei Bajaj Auto International Holdings B.V. Der indische Partner stellt der KTM AG ein Darlehen über 450 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere 150 Millionen Euro fließen an Pierer Mobility, um die restlichen Zahlungen im Rahmen der Sanierungspläne zu decken, denen die Gläubiger bereits am 25. Februar 2025 mit einer Quote von 30% zugestimmt hatten.
Indischer Gigant vor dem Sprung an die Spitze?
Doch das Engagement von Bajaj geht offenbar weit über eine reine Finanzspritze hinaus und könnte die Machtverhältnisse im Konzern nachhaltig verändern. Parallel zu den Rettungsmaßnahmen wurde eine Call-Optionsvereinbarung zwischen der Pierer Industrie AG und Bajaj Auto International Holdings B.V. geschlossen. Diese Vereinbarung ist brisant: Sie räumt Bajaj die Möglichkeit ein, bis Ende Mai 2026 die Anteile der Pierer Industrie AG an der strategisch wichtigen Pierer Bajaj AG zu erwerben. Gelingt dies, könnte Bajaj potenziell die indirekte Kontrolle über die gesamte Pierer Mobility AG übernehmen. Ein solcher Schritt stünde allerdings noch unter dem Vorbehalt regulatorischer Genehmigungen.
Die Börse scheint auf die jüngsten Entwicklungen bereits positiv zu reagieren: Innerhalb der letzten 30 Tage legte die Aktie um beachtliche 54,46 % zu und notierte gestern bei 20,45 Euro. Trotz dieser kräftigen Erholung liegt der Kurs auf Jahressicht noch leicht im Minus und knapp 48% unter seinem 52-Wochen-Hoch von 39,00 Euro, was die vorangegangene angespannte Lage widerspiegelt.
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Ära Pierer geht zu Ende: Neuer Vorstand an Bord
Die Umwälzungen machen auch vor der Chefetage nicht halt. Stefan Pierer, Namensgeber und langjährige Schlüsselfigur des Unternehmens, wird nach Abschluss des Sanierungsverfahrens im Juni 2025 aus dem Vorstand der Pierer Mobility AG ausscheiden. Als neues Vorstandsmitglied ist Verena Schneglberger-Grossmann vorgesehen. Sie ist bereits seit 2015 in der Unternehmensgruppe tätig und soll zukünftig CEO Gottfried Neumeister unterstützen.
Die zentralen Weichenstellungen im Überblick:
- Fristende heute: Erfüllung der Sanierungspläne für KTM-Gesellschaften bis 23. Mai 2025.
- Finanzierung gesichert: Rund 525-600 Mio. Euro durch Bajaj Auto und Pierer Mobility.
- Mögliche Übernahme: Call-Option ermöglicht Bajaj potenziellen Kontrollerwerb über Pierer Mobility bis Mai 2026.
- Führungswechsel: Stefan Pierer scheidet im Juni 2025 aus dem Vorstand aus; Verena Schneglberger-Grossmann rückt nach.
Für Pierer Mobility ist die gesicherte Finanzierung der KTM-Sanierung zweifellos ein Befreiungsschlag, der die unmittelbare Existenzbedrohung der Kernmarken abwendet. Doch die Karten im Konzern werden nun fundamental neu gemischt. Die strategische Neuausrichtung unter potenziell veränderten Mehrheitsverhältnissen und einer teils neuen Führung wird die nächste, entscheidende Phase für den Zweiradhersteller prägen. Die große Frage bleibt: Wer hält künftig die Zügel bei Pierer Mobility fest in der Hand?
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