Rigetti Computing geht einen riskanten Schritt – und die Märkte reagieren nervös. Der Quantencomputing-Spezialist hat eine Kapitalerhöhung angekündigt, die bis zu 350 Millionen Dollar einspielen könnte. Doch während das Geld die Finanzspritze die Kassen füllen würde, zeigen sich Anleger skeptisch: Warum der plötzliche Kapitalbedarf?

Flexibilität mit Fragezeichen

Das sogenannte "At-the-Market"-Angebot ermöglicht es Rigetti, je nach Bedarf Aktien zu platzieren – ein flexibles Instrument, das jedoch oft als Zeichen von Schwäche gewertet wird. Die Nettoerlöse sollen in Betriebskapital, Investitionen und allgemeine Unternehmenszwecke fließen. Doch die Timing-Frage drängt sich auf: Warum jetzt, wo die Aktie nach einer beeindruckenden Rally immerhin noch deutlich über ihren wichtigen Durchschnittswerten liegt?

Die Marktreaktion ließ nicht lange auf sich warten: In der Pre-Market-Phase sackte der Kurs um über 7 Prozent ab. Ein klares Signal, dass Investoren die Verwässerung bestehender Anteile fürchten.

Zwischen Rally und Realität

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Technisch betrachtet zeigt die Aktie trotz des jüngsten Rücksetzers weiter Stärke:

  • Deutlich über dem 50-Tage-Durchschnitt (34,9% darüber)
  • Fast doppelt so hoch wie der 200-Tage-Durchschnitt
  • RSI von 60,6 – kein extremes Überkaufniveau

Doch die Fundamentaldaten malen ein anderes Bild: Der letzte Quartalsumsatz brach um 51,8 Prozent ein und blieb weit unter den Erwartungen. Zwar verbesserte sich das EPS auf -0,08 Dollar, doch Analysten bleiben vorsichtig. Das durchschnittliche Kursziel von 3,00 Dollar liegt erschreckend weit unter dem aktuellen Niveau – ein klarer Warnhinweis.

Kritischer Ausblick

Die nächsten Wochen werden entscheidend sein. Kann Rigetti die Investoren von seiner langfristigen Strategie überzeugen? Oder wird die Kapitalmaßnahme als Eingeständnis gewertet, dass die aktuelle Bewertung nicht haltbar ist? Die nächsten Quartalszahlen im August dürften die Richtung vorgeben – bis dahin bleibt die Aktie ein Spielball zwischen Hoffnung und Skepsis.

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