Der kanadische Cannabis-Konzern Tilray steht vor einer Zerreißprobe. Während das Unternehmen mit einer Aktienzusammenlegung den drohenden Börsenausschluss abwenden will, versucht es gleichzeitig durch internationale Expansion und Kostensenkungen die schwindenden Margen zu stabilisieren. Doch können diese Maßnahmen den dramatischen Kursverfall stoppen?

Medizinisches Cannabis als Hoffnungsträger

Ein Lichtblick in der düsteren Bilanz: Tilray expandiert mit seiner Marke Good Supply auf den deutschen Medizin-Cannabis-Markt. Acht Produkte in verschiedenen Größen sollen Patienten eine preiswerte Alternative bieten. Dieser Schritt unterstreicht die Strategie, sich auf höher margenträchtige medizinische Produkte im internationalen Geschäft zu konzentrieren – ein möglicher Game-Changer in der aktuellen Krise.

Notbremse: Reverse Split droht

Die alarmierende Nachricht für Aktionäre: Am 10. Juni entscheiden sie über eine dramatische Aktienzusammenlegung im Verhältnis 1:10 bis 1:20. Grund ist der anhaltende Kurs unter 1 US-Dollar, der den Verbleib im Nasdaq gefährdet. Die Maßnahme könnte zwar jährlich über eine Million Dollar sparen, doch der Markt reagierte bisher skeptisch – die Aktie verlor allein in der letzten Woche über 10%.

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Finanzpolster schwindet

Trotz positiver Meldungen über Schuldenreduktion und einem noch vorhandenen Cash-Polster von 248 Millionen Dollar bleibt die Lage prekär. Der Kurs steht aktuell bei nur 0,39 Euro – ein Absturz von über 70% seit Jahresbeginn und fast 80% unter dem 52-Wochen-Hoch. Die Diversifikation in den Getränkesektor mit Marken wie "Y'all's Beer" soll neue Einnahmequellen erschließen, doch ob dies den Abwärtstrend umkehren kann, bleibt fraglich.

Die entscheidende Frage: Schafft Tilray mit diesen Notmaßnahmen die Wende – oder ist der einstige Cannabis-Pionier zum Spielball der Marktkräfte geworden? Die kommenden Wochen werden es zeigen.

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