
Volkswagen Aktie: Boom und Bangen in Wolfsburg?
23.05.2025 | 11:46
Die Auftragsbücher für Golf und Tiguan sind prall gefüllt, Sonderschichten im Stammwerk sind die Folge. Doch während die Produktion bei Volkswagen brummt, warnt Konzernchef Oliver Blume vor dem Ende des alten Exportmodells und fordert einen radikalen Wandel. Wie passt dieser Widerspruch zusammen und welche Rolle spielt die Elektromobilität in diesem tiefgreifenden Umbruch?
Volle Auftragsbücher: Wolfsburg fährt Sonderschichten
Im Volkswagen Stammwerk Wolfsburg ist die Nachfrage nach den Verbrenner-Modellen Golf und Tiguan ungebrochen stark. Die Konsequenz: Das Unternehmen hat bereits Sonderschichten bis zu den Werksferien eingeplant. Doch das allein scheint nicht zu genügen.Ab dem 10. Juni werden die Arbeitszeiten in der Früh- und Spätschicht um jeweils 28 Minuten verlängert, um dem Auftragsvolumen Herr zu werden. Diese Mehrarbeit wird vergütet, und auch die Fahrpläne der Werksbusse passt der Konzern an. Ein Ende dieser Produktionsausweitung ist derzeit nicht in Sicht.
Blumes Brandrede: Das Ende einer Ära?
Trotz der aktuellen Auslastung läutete Volkswagen-Chef Oliver Blume kürzlich eine Zeit der Veränderung ein. Er betonte die Notwendigkeit für deutlich mehr Flexibilität im Geschäftsmodell. Die Gründe sind vielfältig: der starke Wettbewerb aus China, geopolitische Verwerfungen und immer spezifischere Regulierungen in einzelnen Märkten. Das traditionelle deutsche Erfolgsmodell – Fahrzeuge primär in Deutschland entwickeln, in Europa bauen und weltweit exportieren – stoße im Volumengeschäft an seine Grenzen.Vor diesem Hintergrund, und angesichts der Entscheidung, den Golf ab 2027 auch in Mexiko produzieren zu lassen, wird klar: "Wolfsburg ist unsere Heimat", so Blume, aber auch das Stammwerk müsse sich "dringend verändern", um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Unsicherheit spiegelt sich auch in der Kursentwicklung wider: Während die Aktie seit Jahresbeginn um 10,73 % zulegen konnte und aktuell bei 96,58 Euro notiert, steht auf Zwölfmonatssicht immer noch ein Minus von 18,01 % zu Buche.
Hoffnungsträger E-Mobilität: VW dominiert Heimatmarkt
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Doch es gibt auch positive Signale, besonders im Zukunftsmarkt der Elektromobilität. Auf dem deutschen Heimatmarkt zeigt der Volkswagen Konzern beeindruckende Stärke. Die jüngsten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes für April sprechen eine deutliche Sprache:
- Die Kernmarke Volkswagen führte das Feld mit 9.725 neu zugelassenen reinen Elektroautos an.
- Skoda sicherte sich mit 4.216 Einheiten den zweiten Platz, knapp vor BMW.
- Weitere Konzernmarken wie Audi (3.390) und Seat (Cupra) (3.196) folgten auf den Plätzen vier und fünf.Diese Dominanz unterstreicht die erfolgreiche Positionierung im deutschen E-Auto-Segment, während internationale Wettbewerber wie Tesla im April hierzulande Rückgänge verzeichneten.
Neues Modell Tayron: Strategischer Lückenfüller?
Neben den operativen Anpassungen und der E-Auto-Offensive erweitert Volkswagen auch sein Produktportfolio. Mit dem neu vorgestellten Volkswagen Tayron, dem Nachfolger des Tiguan Allspace, zielt der Konzern auf Kunden, die ein geräumiges Reise-SUV suchen. Das Modell soll die Nische zwischen dem klassischen Tiguan und dem größeren Touareg füllen.
Volkswagen steht somit vor einem komplexen Spagat: Die hohe Nachfrage nach etablierten Verbrenner-Modellen sichert kurzfristig die Auslastung und wichtige Erträge. Gleichzeitig erfordert der Wandel der Automobilindustrie tiefgreifende strategische Anpassungen und Investitionen in die Elektromobilität. Ob die aktuelle Stärke im deutschen E-Auto-Markt und die eingeleiteten Veränderungen ausreichen, um den Giganten zukunftssicher aufzustellen, bleibt die spannendste Frage für Anleger.
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