
Wolfspeed Aktie: Not-OP am offenen Herzen?
30.05.2025 | 05:50
Mitten in heiklen Verhandlungen mit Kreditgebern und angesichts alarmierender Finanzzahlen vollzieht Wolfspeed heute einen Wechsel an der Spitze seiner Finanzabteilung. Ist dieser Schritt inmitten der Krise ein Befreiungsschlag oder nur ein weiteres Zeichen der tiefen Verunsicherung?
Führungswechsel in stürmischen Zeiten
Mit dem heutigen Tag übernimmt Kevin Speirits interimistisch den Posten des Finanzvorstands von Neill Reynolds, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt, um eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen. Speirits, seit 2020 bei Wolfspeed, tritt in große Fußstapfen, denn Reynolds sollte ursprünglich den Übergang begleiten, um die laufenden, kritischen Gespräche zur Stärkung der Kapitalstruktur zu unterstützen. Doch was bedeutet dieser abrupte Wechsel für die Finanzstrategie des Unternehmens, das ohnehin mit dem Rücken zur Wand steht?
Zahlen des Schreckens: Anleger zeigen die kalte Schulter
Anfang Mai zeichneten die Ergebnisse des dritten Geschäftsquartals 2025 ein düsteres Bild:
- Der Konzernumsatz brach auf 185 Millionen US-Dollar ein, verglichen mit 201 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal.
- Die neue Mohawk Valley Fab steuerte zwar 78 Millionen US-Dollar bei, drückte aber massiv auf die Margen.
- Die GAAP-Bruttomarge lag bei desaströsen -12 Prozent, die Non-GAAP-Marge bei mageren 2 Prozent, belastet durch hohe Anlaufkosten der Fabrik.
- Unter dem Strich stand ein GAAP-Verlust pro Aktie von 1,86 US-Dollar und ein Non-GAAP-Verlust von 0,72 US-Dollar.
Obwohl der Verlust pro Aktie einige Analystenerwartungen unterbot, stürzte die Aktie nach Bekanntgabe der Zahlen im nachbörslichen Handel ab. Die Nervosität der Investoren ist greifbar, befeuert durch komplexe Projektfinanzierungen und die angespannten Kreditgebergespräche. Eine Sammelklage und eine Untersuchung nach enttäuschenden Ergebnissen zum ersten Quartal und einer schwachen Prognose für das zweite Quartal hatten bereits zuvor für Unruhe gesorgt.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Wolfspeed?
Die Analystengemeinde reagiert ebenfalls mit Skepsis. So senkten beispielsweise Mizuho und die Bank of America bereits im April ihre Kursziele. Als Gründe nannten sie einen überversorgten Halbleitermarkt, wachsende Produktionskapazitäten in China sowie erwartete Herausausforderungen bei Umsatz und Gewinn pro Aktie.
Strategische Neuausrichtung: Rettungsanker oder letzter Strohhalm?
Trotz der widrigen Umstände versucht Wolfspeed gegenzusteuern. Zu den erklärten Prioritäten gehören der Abschluss eines ATM-Programms über 200 Millionen US-Dollar, der Erhalt von Steuerrückzahlungen in Höhe von 192 Millionen US-Dollar und eine Verschlankung des Geschäfts mit Fokus auf die reine 200-Millimeter-Fertigung. Ziel ist es, schneller den Cashflow-Breakeven zu erreichen. Auch der bereits Anfang Mai angetretene neue CEO Robert Feurle soll hierbei eine Schlüsselrolle spielen. Die Konzentration liegt weiterhin auf der Siliziumkarbid-Technologie und der Nutzung der 200-Millimeter-Produktionskapazitäten.
Kann das neue Führungsduo aus CEO Feurle und Interims-CFO Speirits das Ruder noch herumreißen? Die Märkte haben ein klares Urteil über die jüngsten Finanzdaten gefällt. Es steht eine Herkulesaufgabe bevor, um das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und vor allem, um tragfähige Vereinbarungen mit den Kreditgebern zu erzielen und einen klaren Pfad zur Profitabilität aufzuzeigen.
Wolfspeed-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Wolfspeed-Analyse vom 30. Mai liefert die Antwort:
Die neusten Wolfspeed-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Wolfspeed-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 30. Mai erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Wolfspeed: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
...